1990-2010
Strukturelle Vielfalt und Veränderungen
REFA in den neuen Bundesländern

Dr. Fritz Brand

Dr. Manfred Grohnert

Dr. Andreas Dikow

A. Stüber
Die Bemühungen des Bundesverbandes wurden durch die Unterstützung mehrerer REFA-Landesverbände ergänzt, die Patenschaften für den Aufbau der REFA-Strukturen in den neuen Bundesländern übernahmen. Daraus resultierten im Jahr 1990 die Gründung von fünf neuen REFA-Landesverbänden in Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Thüringen (Erfurt), Berlin/Brandenburg (Berlin) und Mecklenburg-Vorpommern (Rostock).
Ein entscheidender Schritt war die Qualifizierung von Fachleuten aus der ehemaligen DDR zu REFA-Lehrern, die anschließend in den verschiedenen Landesverbänden eingesetzt wurden. Parallel dazu wurden auf Informationsveranstaltungen die REFA-Ausbildungen vorgestellt. Diese Maßnahmen führten zur Etablierung der REFA-Lehre in den neuen Bundesländern und ermöglichen heute ein bundesweites Angebot von REFA-Aus- und Weiterbildungen.
Projekt „REFA 2000“: Schritte zur Neuorientierung des Verbandes in der Umsetzung
Zu Beginn der 1990er-Jahre stand der REFA-Verband vor neuen Herausforderungen, die durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen sowie neue Organisationsstrukturen, wie Lean- und Produktionskonzepte, ausgelöst wurden. Kostenminimierungen und strategische Neuausrichtungen in der Aus- und Weiterbildung bei Unternehmen machten deutlich, dass dringender Handlungsbedarf bestand. Der Verband musste auf den Wandel von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt reagieren. Gleichzeitig war eine Professionalisierung der Verbandsstruktur und des Managements erforderlich. Diese Zielsetzungen wurden im Rahmen des Projekts REFA 2000 verfolgt und schrittweise realisiert.
Modulares Weiterbildungssystem

REFA Logo
Ein zentraler Aspekt dieses Projekts war die Entwicklung einer neuen modularen Struktur der REFA-Weiterbildungen, die es dem Verband ermöglichte, schnell und flexibel auf die spezifischen Weiterbildungswünsche der Unternehmen zu reagieren. Kunden wurde eine größere Auswahlmöglichkeit durch ein individuell zusammengestelltes Angebot an Lehrmodulen geboten, wobei ein Modul als eine eigenständige, kurze Lehreinheit zu einem spezifischen Thema definiert war. Aus diesem modularen System konnten sowohl individuelle Seminare als auch die etablierten Komplettausbildungen zusammengestellt werden.

Unternehmensführung und Betriebsorganisation
Unter großem Einsatz wurde dieses Konzept vom Bundesverband umgesetzt, und im Herbst 1994 kamen die ersten modularen Lehrunterlagen zum Einsatz. Zur Unterstützung der Entwicklungsarbeiten und des Vertriebs entwickelte Lieven Goethals ein EDV-gestütztes Informationssystem, das alle Lehrmodule inklusive der Lehrpläne abbildete und sowohl die Erstellung individueller als auch standardisierter Seminare ermöglichte.

Lieven Goethals präsentierte das
REFA-Infosystem zum Modulkonzept
Computerunterstütze Betriebsorganisation/REFA-Informatik-Center Dortmund (RIC)
Vor dem Hintergrund des technologischen Wandels und der sich daraus ergebenden Anforderungen an Arbeitsgestaltung und Betriebsorganisation der Unternehmen wurde das Seminarprogramm zur beruflichen Weiterbildung erweitert. So integrierte man beispielsweise in die REFA-Grundausbildung den Block „Methodentraining und EDV-Anwendung“. Als Ergänzung zur etablierten Stufenausbildung „Produktionsorganisation“ kam die neue Stufenausbildung „Produktionsautomatisierung“ hinzu, mit den Qualifikationsabschlüssen:
- REFA-Anlagenführer für komplexe Produktionssysteme,
- REFA-Fertigungsvorbereiter für komplexe Produktionssysteme,
- REFA-Ingenieur für Produktionsautomatisierung.
Diese wurden zeitnah und bedarfsgerecht in das REFA-Angebot aufgenommen. Ebenfalls neu war die Spezialausbildung zum „REFA-EDV-Organisator“, die REFA-Fachkräfte speziell in Organisations-Know-how unter Berücksichtigung der aktuellen Informationstechnologie qualifizierte.
Die Errichtung eines REFA-Informatik-Centers (RIC) galt als entscheidender Schritt, um die computerintegrierte Betriebsorganisation als wesentlichen Bestandteil der REFA-Lehre zu etablieren. Damit wurde es möglich, Ausbildungen im Bereich Betriebsautomatisierung und -informatik in einem praxisnahen Umfeld zu demonstrieren, zu trainieren und Lösungsansätze von den Teilnehmern selbst entwickeln zu lassen. Die notwendigen Produktionsmaschinen und Computersysteme wurden mit dem RIC realisiert, wodurch die EDV-Integration in die betriebliche Praxis überführt wurde.
Die Planung und inhaltliche Gestaltung des RIC begann bereits Ende der 1980er-Jahre. Nach einer „Zwischenlösung“ in eigens angemieteten, umgebauten und eingerichteten Gebäuden nahe der Darmstädter Zentrale, wurde am 5. September 1994 das REFA-Informatik-Center in Dortmund eingeweiht und der Lehrbetrieb aufgenommen.

REFA-Informatik-Center Dortmund
1995: Neuausrichtungen des Verbandes
Das Projekt REFA 2000 beinhaltete eine umfassende Neuorientierung der Organisationsstrukturen des Verbandes, einschließlich des Bundesverbandes. Anfänglich erfolgte eine Änderung der Geschäftseinheiten im Bundesverband zugunsten einer prozessorientierten Organisationsstruktur, die Projekt- und Teamarbeit in den Mittelpunkt stellte. Nach dem Ausscheiden von Hauptgeschäftsführer Dr. Theis übernahm Rolf Meyer interimsweise die Geschäftsführung.
Im Jahr 1995 trat Dr. George Werntze die Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes an, wobei die Organisationsstruktur nun Dienstleistungen für den Verband und operative Funktionen betonte. Einheiten wie „Verbandsmanagement und -service, Marketing und Vertrieb, Lehrmedien und Lehrunterlagen“ nahmen zentrale Rollen ein.
Die Mitgliedsverbände waren ebenfalls zu Umstrukturierungen angehalten, um am Markt flexibler und kundenorientierter agieren zu können.
Die Weichenstellung für den Veränderungsprozess und die strategische Neuausrichtung des Verbandes erfolgte während der 35. Bundesversammlung am 20./21. Juni 1995 in Dresden, auf der eine neue Satzung beschlossen wurde. Ein zentraler Punkt war die Einführung einer strafferen Führungsstruktur mit einem Präsidium anstelle des bisherigen Bundesvorstandes. Dr. Günter Geiger wurde zum Präsidenten gewählt, mit REFA-Ing. Siegfried Rehm und Prof. Dr.-Ing. Klaus Heinz als Vizepräsidenten. REFA-Ing. Siegfried Rehm war auch in den nachfolgenden Jahren als Präsident und Aufsichtsrat aktiv an der Weiterentwicklung von REFA-Seminarinhalten beteiligt. Das Präsidium umfasste zudem die 11 Vorsitzenden der Gebiets- und Landesverbände, zwei Vertreter der Sozialparteien sowie den Hauptgeschäftsführer des REFA-Bundesverbandes.
Ein weiterer Beschluss der Bundesversammlung betraf die Aktualisierung des Verbandsnamens zu „REFA-Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e.V.“. Dieser Schritt sollte die zukünftigen Schwerpunkte der REFA-Arbeit signalisieren: den Wandel von einem Mono-Anbieter für „Arbeitsstudium“ zu einem Dienstleister in Arbeits- und Betriebsorganisation, der deutsche Unternehmen mit einem modernen Weiterbildungssystem bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterstützt. Dr. Geiger zufolge sollte zudem das gesellschaftspolitische Feld „Sozialkompetenz – Lust an Leistung“ neu besetzt werden.

Dr. Georg Werntze

REFA-Ing. Siegfried Rehm

Dr. Günter Geiger
Die darauffolgenden Jahre waren von konzeptionellen Diskussionen über neue Themen der REFA-Methodenlehre, wie Unternehmensdatenmanagement, sowie von Umstrukturierungsmaßnahmen im REFA-Bundesverband geprägt, verbunden mit kurzfristigen Wechseln in der Verbandsführung.
Qualitätsmanagement in der Organisation und für den Kunden als Gütesiegel
Um effiziente und kundenorientierte Abläufe bei der Entwicklung und Durchführung von Seminaren zu gewährleisten, führte der Verband ein Qualitätsmanagementsystem ein, das nach DIN EN ISO 9001 geprüft und zertifiziert wurde. Die Basis für das REFA-Qualitätsmanagementsystem bildete das Anfang der 1990er-Jahre erstellte „Organisationshandbuch für die Aus- und Weiterbildung“. Dieses Handbuch dokumentierte alle Prozesse der Seminarausbildungen, der Qualifizierung von Teilnehmern und Lehrkräften sowie der Qualitätssicherung.
Das REFA-Qualitätsmanagementsystem wurde unter der Leitung des QM-Beauftragten des REFA-Bundesverbandes, Dipl.-Ing. Rudolf Waleczek, verbandsweit implementiert. In enger Zusammenarbeit mit den QM-Beauftragten der Landesverbände erfolgte eine kontinuierliche Anpassung an die neuesten DIN EN ISO-Anforderungen.
Darüber hinaus erhielten die REFA-Landesverbände und der REFA-Bundesverband jeweils eine individuelle Zertifizierung nach der AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung). Diese Zertifizierung ermöglicht es, von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitssuchende anzubieten.

Dipl.-Ing. Rudolf Waleczek

DIN EN ISO 9001 Siegel
Jahre des Aufbruchs: Prozessorientierte Organisationsentwicklung als REFA-Kernkompetenz
Auf der Mitgliederversammlung am 26. November 1999 wurden Prof. Dr.-Ing. Hartmut Binner als Präsident sowie Dr.-Ing. Jürgen Berggreen und Dr. Eberhard Schipper als Vizepräsidenten in ein neues Präsidium gewählt. Dipl.-Ing. Rolf Meyer führte weiterhin die Geschäfte des REFA-Bundesverbandes.
Inhaltlich widmete sich der Verband in verschiedenen Gremien den Neuerungen in den Produktionsprinzipien der Industrieunternehmen, insbesondere der „Lean-Welle“ und dem Paradigmenwechsel in der Unternehmens- bzw. Organisationsgestaltung von einer funktionsorientierten zu einer prozessorientierten Betrachtung. Dabei wurde diskutiert, wie diese Entwicklungen in der REFA-Lehre berücksichtigt werden sollten.
Das Ergebnis einer Diskussion mit den REFA-Funktionsträgern auf der REFA-Bildungskonferenz am 4. und 5. Februar 2000 in Dortmund führte zu dem Beschluss, die neue inhaltliche Kernkompetenz des REFA als „Prozessorientierte Organisations- und Unternehmensentwicklung“ zu definieren. In der Folge sollte die Prozessorientierung verstärkt in der Lehre zum Ausdruck kommen und durch softwaregestützte Unternehmensprozessmodelle unterstützt werden. Prof. Binner, in seiner Eigenschaft als Präsident des REFA-Verbandes, war ein Promoter dieser Weiterentwicklung der REFA-Methodenlehre hin zu einer prozessorientierten Arbeitsorganisation.
Die fachliche Neuausrichtung des Verbandes fand ihren Niederschlag in zahlreichen Fachbeiträgen in Zeitschriften, einer „REFA-Methodensammlung Prozessmanagement“ und insbesondere auf den jährlich ab 2001 in Berlin stattfindenden REFA-Kongressen zur Arbeitsorganisation.

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Binner
Auch beim REFA-Bundesverband erfolgte eine Neustrukturierung der Entwicklungsaufgaben mit einer prozessorientierten Schwerpunktsetzung in den Bereichen Qualifizierung (speziell REFA-Grund- und Fachausbildung), Qualität/Training (QM-System/Lehrkräftequalifizierung), Marketing/Vertrieb sowie Fach-/Methodenbücher.

Dipl.-Ing. Peter M. Kurz
Die Neuausrichtung und der Erneuerungsprozess beim REFA-Bundesverband wurden somit eingeleitet. Mit diesem Erfolg konnte der damalige Geschäftsführer Rolf Meyer am 19. Juli 2001 vertragsgemäß in den Ruhestand treten, blieb jedoch weiterhin in verschiedenen Gremien und als Vorsitzender des REFA-Landesverbandes Hessen aktiv. Als sein Nachfolger wurde Dipl.-Ing. Peter M. Kurz berufen, der durch seine langjährige Verbundenheit mit REFA als REFA-Lehrer und Mitglied im Arbeitskreis Industrial Engineering bereits bekannt war.
In den darauffolgenden Jahren wurden zahlreiche Aktivitäten zur Förderung der REFA-Methoden für eine prozessorientierte Arbeitsorganisation durchgeführt. Dazu zählten beispielsweise die REFA-Kongresse oder die Veröffentlichung eines Fachbuchs durch die REFA-Fachorganisation für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zum Thema prozessorientierte Arbeitsorganisation. REFA engagierte sich auch auf gesellschaftspolitischer Ebene, unter anderem durch die Mitgliedschaft im Ständigen Ausschuss der Konzertierten Aktion Weiterbildung (KAW) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Auf der Hochschulebene kam es zu intensivem Austausch mit Hochschullehrern und zum Abschluss von Kooperationsverträgen mit Hochschulinstitutionen, die REFA-Ausbildungen in ihr Programm für Studierende integrierten.
„Meyer machts“: Rolf Meyer, treibende Kraft der REFA-Lehre und im Verbandsmanagement
Niemand hat die REFA-Philosophie, die Entwicklung der REFA-Methoden und die REFA-Ausbildungen so überzeugend vertreten wie Dipl.-Ing. Rolf Meyer. Er war die treibende Kraft bei der Anpassung der REFA-Ausbildungen und ihrer Inhalte an die wechselnden Kundenanforderungen. Zudem lag ihm die organisatorische Einheit des REFA-Verbands am Herzen, den er erfolgreich in Politik und Wirtschaft repräsentierte. Auch in schwierigen Zeiten war er stets bereit, verantwortungsvolle Leitungsaufgaben zu übernehmen.
Rolf Meyer trat bereits als Student im Jahr 1968 an der heutigen Fachhochschule Bielefeld dem REFA-Verband bei und erwarb kurz nach seinem Studium die ersten REFA-Qualifikationen. Er absolvierte die REFA-Stufenausbildung bis zum REFA-Ingenieur für Industrial Engineering.
Ab 1971 war er im REFA-Bundesverband in verschiedenen leitenden Funktionen tätig und beteiligte sich in den 1970er-Jahren als Mitautor an den REFA-Standardwerken „Methodenlehre des Arbeitsstudiums (MLA)“, „Methodenlehre der Betriebsorganisation (MLBO) sowie der „Fachbuchreihe Betriebsinformatik“.

Dipl.-Ing. REFA-Ing. Rolf Meyer
In den 1990er-Jahren leitete Meyer das Projekt „REFA 2000“ und entwickelte das REFA-Modulkonzept. 1995 übernahm er die Geschäftsführung des REFA-Bundesverbandes und erreichte 1996 die erste Zertifizierung des Gesamtverbands gemäß DIN ISO 9000. Dank seines Engagements wurde die REFA-Bildungsstätte in Dortmund (REFA-Informatik-Center Dortmund) errichtet und der erste Internetauftritt des Verbandes initiiert. Er leitete den Verband durch herausfordernde Zeiten und führte mehrere Restrukturierungen bis zu seinem Ausscheiden 2001 durch, wobei ihm das Wohl seiner Mitarbeiter immer am Herzen lag.
Auch nach 2001 blieb Meyer REFA ehrenamtlich verbunden, etwa als Vertreter des Verbandes im Bundesministerium für Bildung und Forschung, als Vorsitzender der REFA-Fachorganisation für KMU und von 2002 bis 2008 als Vorsitzender des REFA Landesverbandes Hessen e.V., der ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Am 1. Februar 2005 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine bedeutende Arbeit und sein ehrenamtliches Engagement verliehen.
2003: Aufsichtsrat und Vorstand als neue Führungsgremien im Verband
Die organisatorischen und inhaltlichen Neuausrichtungen des Verbandes zeigten, dass die ehrenamtliche Führung durch ein primär für Controlling zuständiges Präsidium für einen Verband dieser Größe nicht länger tragbar war. Diese Erkenntnis führte auf der 39. Bundesversammlung am 22. Mai 2003 in Berlin zu einer entscheidenden Satzungsänderung.
An der Spitze des Verbandes wurde ein Aufsichtsrat etabliert, bestehend aus Rainer Kraus, dem Vorsitzenden des REFA-Landesverbandes Bayern, seinem Stellvertreter Lothar Marquardt, dem Vorsitzenden des REFA-Gebietsverbandes Nordwest, und Dipl.-Ing. Frank Pöschel, dem Vorsitzenden des REFA-Landesverbandes Thüringen.
In den Jahren darauf nahm der Aufsichtsrat eine aktivere Rolle im operativen Geschäft ein, insbesondere in den Entwicklungsarbeiten. Es wurden zwei spezielle Grundsatzausschüsse gegründet, die sich mit der fachlichen und finanziellen Kontrolle der Entwicklungsprojekte zur REFA-Grund- und Fachausbildung befassten. Zu den Mitgliedern dieser Ausschüsse gehörten neben den Aufsichtsratsmitgliedern Vertreter der Sozialpartner sowie Hans-Joachim Adam, Produktmanager beim REFA-Bundesverband, mit Prof. Dr. Eberhard Kruppe als Leiter des Entwicklungsausschusses.
Die Aktivitäten des Bundesverbandes fokussierten sich weiterhin auf die Intensivierung der Vertriebsaktivitäten, ohne die Serviceaufgaben für den Verband zu vernachlässigen. Diese koordinierte Strategie war von personellen Veränderungen begleitet. Dipl.-Ing. Frank Pöschel, bisheriger Stellvertreter, wurde zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt, mit Dieter Meuschel vom REFA-Landesverband Baden-Württemberg und Dipl.-Ing. Wilfried Sasse vom REFA-Gebietsverband Nordwest als stellvertretende Vorsitzende.

Rainer Kraus

Dipl.-Ing. Frank Pöschl

Dr. Hans-Dieter Schinner

Dipl.-Ing. Wilfried Sasse
Dieser koordinierte Ansatz zur Weiterentwicklung der REFA-Ausbildungen und professionellen Vermarktung der Marke REFA wurde auch vom neuen Aufsichtsrat und den Vorständen des REFA-Bundesverbandes weiterverfolgt.
Anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Verbands stellte der Vorstandsvorsitzende des REFA-Bundesverbands, Dr. Hans-Dieter Schinner, fest, dass REFA auch in Zukunft als Dienstleister für zukunftsorientierte Lösungsansätze gefragt sein werde. Ebenso musste sich REFA im Zuge der zunehmenden Globalisierung neuen Herausforderungen stellen. Diese zu meistern, war eine zentrale strategische Aufgabe der REFA-Führung.
In den folgenden Jahren legte der Aufsichtsrat unter dem neuen Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Wilfried Sasse, den strategischen Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der REFA-Methoden und Ausbildungen. Neue Themen wie Lean Management und Digitalisierung – unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ – wurden dabei integriert. Dipl.-Ing. Wilfried Sasse, der seit 2010 Aufsichtsratsvorsitzender war, kümmerte sich persönlich um die Umsetzung dieser Neuerungen und trieb die Weiterentwicklung der Ausbildungen zum REFA-Techniker und Industrial Engineer voran.
Auch die Professionalisierung der Vertriebswege und das Eingehen strategischer Kooperationen mit verschiedenen Aus- und Weiterbildungsträgern wurden sowohl in den REFA-Landesverbänden als auch beim REFA-Bundesverband vorangetrieben.